Ewig Knülle – Joga Finito 4:3 (1:1) , 1. Spieltag KLN Saison 2013, Knülles Rheinwiesen

Nachdem der gesamte erste Spieltag der KLN Saison um eine Woche verschoben wurde, da sich der eigentliche Termin für den Ligastart mit dem Karnevalssonntag sichtlich unpassend befand, rollte die Kugel also nun wieder.
Unter anderem bei uns, auf den wunderschönen Rheinwiesen.
Der Gegner hieß Joga Finito – seines Zeichens Sieger der KLN Division B im vergangenen Jahr.
Ein schwerer Gegner, wie wir bereits beim KLN Hallenmasters vor einigen Wochen feststellen mussten.


ZWANZIG Knüller, 18 Zuschauer und natürlich der Gegner fanden sich ein – und sie sollten nicht enttäuscht werden.
Bereits in der zweiten Minute überreichte Finito uns ein Gastgeschenk, das in eher knülle-untypischer Manier sofort angenommen wurde.
Der Pole machte zu diesem frühen Zeitpunkt das 1:0 nach Vorlage von Roman.
Und, was nun? So früh schon Ergebnis halten und hoffen, dass wir nur noch eins kassieren, um endlich mal zu punkten?
Pustekuchen, es entwickelte sich ein Spiel auf einem Niveau, das ich niemals für möglich gehalten hätte.
Gute Chancen auf beiden Seiten, zumeist sortierte Abwehrreihen, die die Torhüter fast arbeitslos erscheinen ließen und ein Spiel auf Augenhöhe – leider ab der 16. Minute auch ergebnistechnisch. Ballverlust im Mittelfeld, ein mit zurück gerückter Mittelfeldspieler ist schon am Gegner dran, rutscht dann aber weg und der Gegner kommt zum Schuss.
Hoch und platziert auf kurze Distanz, sicherlich haltbar...aber nicht für mich.
Das fröhliche Hin und Her ging weiter bis zur Halbzeit, zu der es dann immer noch 1:1 stand.


In der Halbzeit gab es dann einige gezielte Worte von Neukapitän Stephan, der mich im Tor behielt, aber von nunan etwas mehr auf Rotation setzen wollte, damit jeder seine Spielzeit bekommt.
Mit mehr Spielanteilen für den Gegner ging die zweite Hälfte los – mein Gedanke zu diesem Zeitpunk: Die wollen hier nicht verlieren und jetzt geht wieder die meistens eher schlechtere zweite Hälfte los...oweiowei...
Es dauerte auch nur bis zur 53. Minute, bis sich meine Befürchtung vorerst bewahrheitete. Schlechtes Stellungsspiel in der defensive, der Gegner wird zu spät angegriffen und beim folgenden Distanzschuss lässt der Torwart sich nur auf die Knie fallen und streckt die Hand aus, anstatt sich zu werfen.
Warum ich das gemacht habe? Das weiß ich bis heute nnoch nicht.
Jetzt hieß es Moral und Kampfgeist zeigen. Konnte Ewig Knülle das in den letzten Jahren? Ab und zu, aber bei Weitem nicht immer.
Konnte Ewig Knülle das gestern? JA !


Plötzlich ähnelte das Spiel in seiner Art und Weise wieder Halbzeit 1 und die Spielanteile wanderten auf unsere Seite.
Die Defensive stand, das Zusammenspiel klappte fast reibungslos – einzig vorne wollte der Ball nicht rein.
Immer fehlt der eine Pass, der etwas präzisere Schuss oder der Torwart, den Finito in Halbzeit 2 austauschte, war dazwischen.
Knülles Top-Goalgetter aus den letzten Jahren sah das bis hierher zum großen Teil von außen.
Zu gering seine Torquote, zu oft reichte es trotz gut herausgespielter Angriffe in der Vergangenheit dann doch nicht für ein Tor.
Er bewies meiner Meinung nach an diesem Tag die größte Moral von allen: meckerte nicht herum, weil er zum ersten Mal seit Jahren nicht in der Startelf stand und wartete darauf, seine Chance zu bekommen und allen zu zeigen, dass er nicht der Chancentod ist, für den ihn viele halten (um Himmels Willen, das ist keine böse gemeinte Kritik oder gar ein Angriff auf seine Person – er lief immer schon viel, arbeitete mit nach hinten, nur jeder von uns weiß, dass er in der Vergangenheit oft mal Dinger nicht machte, die eigentlich drin sein mussten und dann plötzlich Dinger rein machte, die keiner für möglich gehalten hätte).


Geduld ist eine Tugend und sie wird belohnt, so sagt man.
Diese These verifizierte Jürgen durch sein 2:2 in der 77. Minute.
Eiskalt zugeschlagen und Ambitionen für die Wiederaufnahme in die Startelf erhoben – er gefällt mir noch besser, als der alte, der neue Mäckler.
Und wer gab denn da die Vorlage? Der gute Manuel, der eigentlich garnicht kommen wollte, weil er vorher arbeiten musste und eindeutig mit dem falschen Schuhwerk für das holprige Rasengeläuf auf den Rheinwiesen erschien.
Er kann es eben trotzdem, wahrscheinlich auch in High Heels mit 12 cm Absatz.
Wieder Unentschieden also, wieder änderte sich nicht viel am Spiel.
Strategisch mit gezielten Ausflügen nach vorne auf beiden Seiten, so ging es auch dieses Mal weiter.
Nur, dass das Visier dieses Mal hochgeklappt wurde und so gab es eine Minute nach dem 2:2 den Gegentreffer zum 2:3 durch ein geschickt eingesetztes Knie, das Pascal E. 's Kopf und meiner Faust zuvorkam und den Ball genau ins rechte obere Eck beförderte.
Das Visier blieb oben, der Kampfgeist und die Moral bestehen...zack, das 3:3 durch Lukas nur eine Minute später.
Die Vorlage kam diesmal von Huss, Lukas umkurvte den Torwart und schob ein.
Ein schönes Tor des Duos, von dem ich mir mit am meisten erwarte in dieser Saison.
3:3 nach 79. Minuten, wer hätte das gedacht ?
Jetzt hieß es dann doch halten, UM HIMMELS WILLEN HALTEN! Denn der Gegner bewies, dass er immer brandgefährlich sein kann, auch aus dem Nichts.
Einzelne Ausflüge nach vorne gab es trotzdem.
So auch in der 86. Minute, als ein Distanzschuss von...von wem eigentlich? Hab' ich aus dem Tor nicht sehen können – mit einem grandiosen Reflex mit der Hand abgewehrt wurde. Wer den Ball abwehrte? Nicht der Torwart jedenfalls ! Strafstoß, so kurz vor dem Ende !
Und wer kommt da zum Schießen in Frage? Roman natürlich!
Der Mann, der den Torwart zur Not mit ins Tor schießt in 80% der Fälle...den Ball aber in den anderen 20% einfach mal richtung Rhein jagen kann.


Ich glaube ich habe noch nie bei einem Strafstoß, der nicht für die Fortuna oder die DFB Elf getreten wurde, so dermaßen mitgefiebert.
Aber dieser Mann hat einfach keine Nerven...und schoss einen Strahl genau ins rechte obere Eck. Der Ball prallte zwar von der hinteren Stange des Tores zurück, aber es gab weder Zweifel, nich Reklamationen, dass es der Pfosten gewesen sein könnte.
In den letzten Minuten verwalteten wir das Spiel dann gekonnt und sehr defensiv eingestellt, was auch klappte.
Gefährlich wurde es vor unserem Tor nicht mehr und die von Nicki angesagte letzte Minute schien mir trotzdem 120 Minuten zu dauern.
Der Endstand: 4:3. Laut Ligaleitung der erste Ligasieg seit EWIGkeiten für EWIG Knülle...gut, da vergisst man irgendwie den Sieg aus dem letzten Jahr gegen einen Gegner, der dann aus der Liga austrat und kann sagen: Diesmal sind die Punkte echt...was aber, wenn nun Finito irgendwann auch austritt?


Wir haben uns jedenfalls unendlich gefreut, diese Durststrecke in der Liga überwunden zu haben und das mit einer Teamleistung, die ich so bei Knülle noch nie gesehen habe.
Das beginnt bei der Tatsache, dass ZWANZIG der dreißig gemeldeten Spieler zum ersten Spiel nach einer 0 Punkte Saison kommen, führt über den Zusammenhalt des Teams auf dem Platz, deren Kampfgeist und deren Wille, immer alles zu geben und endet bei Hahn, der garnicht gespielt hat, weil er mich an diesem Tag für den besseren Torwart hielt.
Die Kehrseite der Medallie Zusammenhalt beweisen, anwesend sein ist natürlich, dass einige Spieler nicht ausreichend auf ihre Kosten kamen.


Aber auch das wird sich wieder ändern. Ich hoffe doch und denke auch, dass wir in nächster Zeit nirgendwo ein Spiel abschenken oder in Unterzahl antreten müssen – aber ZWANZIG Spieler werden es so schnell auch nicht wieder sein.
Das neue Ewig Knülle gefällt mir jedenfalls und ich wüsste, außer bei mir selber (Spieleröffnung, ab und an etwas früher rauskommen) nicht, was man an dieser Spielweise mit den vorhandenen Spielern nicht, was man noch besser machen könnte.
Stephan als neuer Kapitän wird das schon richten, er hat gestern die richtige Einstellung gezeigt und alle Spieler taktisch klug eingesetzt.
Einige Worte zum Gegner vielleicht noch: Auf jeden Fall eine nette Truppe, die in einem heiklen Spiel fast immer fair blieb, genau wie wir.


In so einem engen und umkämpfen Spiel wird man halt mal laut und zickig, wenn man gefoult wird und dann gegebenenfalls nichtmal einen Freistoß bekommt (das gilt definitiv für beide Seiten).
Ich bin gesapannt, wie sich dieses wirklich spielstarke und eingespielte Team in den nächsten Partien geben wird.
Gegen das Ewig Knülle der letzten Jahre hätten sie wohl auch in Unterzahl gewonnen – aber wir sind jetzt da, wo wir so lange hin wollten und die ganze Geschichte erinnert mich stark an unsere Fortuna: Lange Jahre ganz weit unten, immer wieder Moral gezeigt, nicht aus der Liga ausgetreten (also wir, bei Fortuna wäre das auch dumm gewesen, bei uns nachvollziehbar) und jetzt haben wir zumindest mal einen Anfangsstein gelegt.


Nicht letzter zuw erden wird für uns trotzdem schwer, wir dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, so schwer es auch war, sie zu ernten.
Wir müssen an uns arbeiten, öfter zusammen kicken (siehe Stephans Vorschlag fürs kicken in den spielfreien Wochen) und müssen vor allem konsequent zusammenhalten und zum Team stehen. Wenn wir spielfähig sind, werden wir nicht mehr unter die Räder kommen und ich will keinen sehen, der sagt och neeee, letztes Spiel 2:6 verloren, jetzt hab' ich aber keinen Bock mehr. Arbeiten wir weiter an dem, was wir jetzt haben und genießen den süßen Geschmack des Erfolges, so lange es geht.
Wenn er mal abklingt, dann holen wir ihn uns halt wieder.

Wer jetzt genau da war und wie er gespielt hat werde ich nicht erläutern bei ZWANZIG Spielern. Das muss jeder für sich selber wissen.
Ein besonderer Dank geht aber dan die Leute, die uns zugeschaut haben. Bei so einem Spiel ist man sicher nicht umsonst gekommen, egal, wie es dann letztendlich ausgeht.
Ich finde gerade keine passenden Abschlussworte, aber, bevor ich mich tot schreibe....

Oh du launische Diva
schieß' uns EWIG ins' Glück
Für die Hobbyliga
Denn KNÜLLE ist zurück!

Marcel B. / Ewig Knülle # ? Der Noisy / DiFo Team #15